Stimmen gegen Armut

Weil soziale Ungleichheit und Ausgrenzung die Demokratie gefährden

Diskussionspapiere der Armutskonferenz

Die Diskussionspapiere sind Resultate, Analysen und Kritiken der bestehenden Arbeitsgruppen der Armutskonferenz und beziehen sich auf verschiedene Themenbereiche zu Armut in Österreich. Die Autor*innen der Diskussionspapiere gehören zu d...

Jahr 2021

Publikationen: Klimapolitik für Armutsbetroffene (2021)

Margit Appel, Verena Fabris, Alban Knecht, Michaela Moser, Robert Rybaczek-Schwarz, Martin Schenk, Stefanie Stadlober

Cover: Stimmen gegen Armut

Die politische Organisation unseres Gemeinwesens ist unser aller Sache. Das ist der Kerngedanke von Demokratie. Das bedeutet jedoch nicht, dass jede*r die gleiche Möglichkeit hat, an demokratischen Prozessen teilzunehmen und politischen Einfluss zu nehmen. Die großen Vermögen konzentrieren sich in wenigen Händen; und wer reicher ist, hat eine gewichtigere Stimme. Dadurch sind die Interessen von immer mehr Menschen in Politik und Gesellschaft nicht ausreichend vertreten. Armut und soziale Spaltung gefährden die politische Beteiligung und erhöhen das Konflikt- und Gewaltpotential in der Gesellschaft.

Je prekärer die Lebensverhältnisse, desto geringer ist die Wahlbeteiligung. Dadurch haben die oberen zwei Drittel der Gesellschaft einen wesentlich größeren Einfluss auf die Zusammensetzung des Parlaments als das untere Drittel. Auch andere Formen der politischen Beteiligung sind abhängig von Ressourcen sozioökonomischen: Bildungs- und einkommensstarke Bevölkerungsschichten beteiligen sich am häufigsten.

Auf der 12. Armutskonferenz im März 2020 wird die Frage gestellt, wie Demokratie gestaltet werden sollte, damit alle gesellschaftlichen Gruppen teilhaben und mitbestimmen können: Was brauchen wir, damit die Stimmen ausgegrenzter und armutsbetroffener Menschen besser gehört werden? Welche neuen Formen der Partizipation ermöglichen eine gleichberechtigte Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen? Und schlussendlich die Frage: Wie können demokratische Prozesse dazu beitragen, ein gutes Leben für alle Menschen zu ermöglichen?

Dieser Tagungsband vereint zahlreiche Beiträge der 12. Armutskonferenz. Zu Beginn wird der theoretische Rahmen der Relationen zwischen Armut, Ungleichheit und Demokratie abgesteckt und ein analytischer Blick auf die Gefahr von Ungleichheitsdimensionen für demokratische Prozesse geworfen. Im Anschluss folgen Schwerpunkte zu folgenden Themen: Solidarität und soziale Sicherung, Mitbestimmung in der Arbeitswelt, Ausgrenzung im Bildungssystem, die Forderung nach einer gerechten Stadt und Ausschlüsse aus dem Wahlrecht. Modellhafte Praxisbeispiele zeigen konkrete Lösungsmöglichkeiten auf. Aktivist*innen der Plattform Sichtbar Werden steuern Kommentare aus der Sicht von Menschen mit Armutserfahrungen bei. Die nachfolgenden Beiträge widmen sich einem Spektrum von Strategien, die helfen können, Mitbestimmung und Partizipation in der Gesellschaft zu erhöhen. Der abschließende Artikel formuliert Forderungen der Armutskonferenz und geht auf aktuelle Entwicklungen im Zuge der COVID-19-Pandemie ein.

Paperback
268 Seiten
ISBN-13: 9783752690538
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 10.12.2020
Herausgegeben von: Die Armutskonferenz, Margit Appel, Verena Fabris, Alban Knecht, Michaela Moser, Robert Rybaczek-Schwarz, Martin Schenk, Stefanie Stadlober
Regulärer Verkaufspreis: 13,99€

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